Eine turbulente Schöpfungsgeschichte aus indianischer Sicht
Wenn das Gelächter der Welt zu grell wird oder das Gejammere unerträglich, dann ist das die Stunde des Coyote. Indigene Völker Nordamerikas sehen in ihm eine tragisch-komische Figur, zugleich Spötter und Verspotteter, Erleuchteter und im Dunkeln Tappender, Erotiker und Esoteriker. Als Erfinder widersprüchlicher Geschichten ist er ein Schöpfer und Heiler der Welt.
Der Haidhofer Theater- und Puppenspieler Wolfgang Tietz macht diesen mythischen Clown mit typisch menschlichen Zügen zum Anti-Helden einer turbulenten Schöpfungsgeschichte aus indianischer Sicht. Coyote, durch Wachhaltepulver von Anfang an dabei, geht mit seinem Freund, dem Karnickel auf Frauenjagd, redet mit seinem Glied und entdeckt nebenbei die Büffelherden. Er liebt die Tochter des Häuptlings, erweckt sie von den Toten, stirbt selbst aus Versehen, erhält vom Schöpfer einen Geheimauftrag, wird zum Häuptling der Feuerlosen, erschafft die Milchstraße und wird an das Ende der Welt – oder wieder an den Anfang? – zurückgerufen. Wenn alles vorüber ist, werden alle wieder vereint und einig leben auf unserer Mutter Erde.
Eine Mischung aus Erzählung, Schauspiel und Figurentheater, ein kurioses kleines Welttheater für Erwachsene. Regie: Gabrielle Krusenbaum, Theaterwerkstatt an der Ruhr. Dauer der Vorstellung mit Pause ca. 120 Minuten.
Samstag, 7. Oktober 2023, 17 Uhr
Frankonia-Halle Gräfenberg,
Eintritt: 15 Euro