Wirnt und Wildtraute, Sauspieß und Odelgrube: Ein Hochzeitsschmaus mit Folgen.

Datum/Zeit
Date(s) - 14/09/2024
19:00 - 20:30

Veranstaltungsort
Bürgerhaus Gräfenberg

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Wolfgang Junga gestaltet eine musikalische Stunde mit Liedern aus den ersten beiden Wirnt-Stücken und von Dichter-Kollegen Wirnts wie Oswald von Wolkenstein und Neidhart von Reuental.

2. Gräfenberger Ritter-Wirnt-Festspiele 20. Oktober bis 3. November 2024 in der Frankoniahalle Gräfenberg

Musikalische Einstimmung zur Uraufführung „Ritter Wirnt und der König“ vorab in drei Stunden-Konzerten mit Wolfgang Junga (Eintritt frei!)

Drei Anläufe gibt es bisher, unseren Ritter-Dichter Wirnt aus Gräfenberg in einem Theaterstück dem heutigen Publikum in seiner Heimatstadt näher zu bringen. Manfred Schwab hat sich intensiv mit dem berühmten Sohn der Stadt und seinem Artusroman „Wigalois“ beschäftigt. Daraus entstanden u.a. das Comic-Album „Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois“ (2011, mit dem spanischen Zeichner Isidre Monés) und die Kinder-Märchenoper „Der Zaubergürtel des Wigalois“ (bei den Bürgerfesten 2014 und 2019 vom Komponisten Wolfgang Junga in der Dreieinigkeitskirche konzertant  uraufgeführt). Und dazu drei Theaterstücke:

1999, beim 3. Gräfenberger Bürgerfest, inszenierte Getrud Kasch zwei Szenen aus Schwabs erstem „Ritter-Wirnt-Spiel“ als Freilicht-Spektakel auf dem Marktplatz. Mit prominenter Besetzung: Bürgermeister Wolf spielte den Schultheiß, Pfarrer Lauerbach den Abt von Weißenohe. Gefeiert wurde das Hochzeitsfest von Wirnt und Wildtraute. Die Gräfenberger Bauern, aufgerufen zu einer Hochzeits-Sonderzinsabgabe, stören den Festschmaus, indem sie zur gleichen Zeit die Odelgrube der Burg leeren.  Und dazu ein derbes Spottlied anstimmen: „Die edlen Herrn von Gräfenberg / die fressen wilde Säu / wern dick und fett dabei…Und der Herr Abt von Weißenoh / der sitzt aah mit dabei / und frisst für Drei!“

2011 brachte der Nürnberger Theatermann Helmuth Hägel Schwabs zweites Theaterstück „Wirnt von Gräfenberg“, einVolksstück in fränkischer und sächsischer Mundart, zweimal in der Aula der Ritter-Wirnt-Realschule auf die Bühne. Darin wird Wirnt durch eine Intrige des Dichter-Kollegen Otto von Botenlauben, einem Sproß der Henneberger, an den Hof der mächtigen Thüringer Grafen von Henneberg gelockt. Ein in Aussicht gestelltes Lehen ermöglicht Wirnt die Hochzeit mit seiner Wildtraute, doch während die Nachwuchs erwartet, ereilt Wirnt statt des versprochenen Lehens der Heerbann seines Lehensherrn: Die Einberufung zum Kreuzzug. Diese Lehens-Verbindung mit den Hennebergern geht auf eine Annahme des Erlanger Wirnt-Forschers Prof. Franz Saran zurück.

Wirnts Braut Wildtraute von Wolfsberg und die Hochzeit sind zwar der Phantasie des Autors Schwab entsprungen, aber keine reine Erfindung. Denn die Besitzungen des Wolfsberger Rittergeschlechts im benachbarten Trubachtal gingen mit deren Aussterben noch vor 1304 an die Gräfenberger, „sei es durch Kauf, Erbschaft oder Heirat“, wie Ernst von Aufseß in einem fundierten Bericht des Historischen Vereins Bamberg über „Die alten freien Geschlechter des Bistums Bamberg“ (1894/95) feststellt. An diese Verbindung erinnert auch der Name „Wolfsberger Schloss“ für ein Gebäude am Gräfenberger Marktplatz.

Das Gräfenberger Traumpaar Wirnt und Wildtraute geistert nicht nur in unterschiedlicher Gewichtung durch alle drei Wirnt-Theaterstücke. Es steht seitdem auch alle fünf Jahre bei den Gräfenberger Bürgerfesten.im Mittelpunkt des historischem Hochzeits-Festzugs.

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